18.02. - 29.02.2016 Spanien/Portugal

Europa hat uns wieder. Der Dieselpreis liegt beim Carrefour bei 0,884 Cent. Zuletzt haben wir in Marokko für umgerechnet rd. 0,74 Cent getankt. Kein allzugroßer Preisunterschied mehr – lohnt sich bei unseren großen Tanks aber doch. Nach einem Einkaufsbummel beim Carrefour machen wir es uns im Steyr gemütlich, plauschen noch ein wenig mit anderen Reisenden (3 Leute, wir beide und großer Hund – unser Steyr ist echt geräumig). Eigentlich haben wir ja den ganzen Tag nur rumgehangen und gewartet – aber irgendwie macht das auch müde und so gehen wir heute recht früh schlafen.

Am nächsten Morgen regnet es und der Himmel ist flächendeckend von dunklen Wolken bedeckt und so sehen wir nicht viel von der schönen Berglandschaft auf unserem Weg über die A4 (E5) nach Sevilla. Nach einiger Zeit hört der Regen auf und als wir Sevilla erreichen, kommt vereinzelt die Sonne durch die Wolken. Unser Navi lost uns auch brav zu den Stellplatzkoordinaten, aber kurz vor dem Ziel ist plötzlich Schluss. Ein großes Torgerüst– hier wird wohl für den am 28.02. gefeierten Andalusientag dekoriert – versperrt die Durchfahrt. Was haben wir wieder für ein „Glück“!

 

Uns rettet eine Kutsche, die ja wohl mit Sicherheit auf dem Weg zur Innenstadt ist. Wir fahren einfach hinterher und haben jetzt wirklich Glück – nur zwei Straßenecken weiter und wir erreichen unseren Stellplatz direkt am Rio Guadalquivir. Direkt gegenüber auf der anderen Flussseite liegt der prächtige Bau des Conservatorio de Danza und das Aquarium von Sevilla. Nach kurzer Mittags- und Orientierungspause machen wir uns zu Fuß auf, um die nähere Umgebung zu erkunden. Direkt am Ende des Stellplatzes liegt die Brücke „Puente de Los Remedios“ und eine Straßenüberquerung weiter befindet sich der Parque de Maria Luisa mit den markanten Gebäuden am Plaza de America und Plaza de Espana. Im Park kommen uns mehrere Kutschen entgegen. Genau wie in Marokko sind Auffangbeutel für die Pferdeäpfel angebracht. Als die Kutschen an uns vorbeifahren staunen wir nicht schlecht. Uns umweht ein leichter Duft nach Pferd – und sonst nichts! Es geht also auch ohne den grausigen Gestank, der den Kutschen in Marokko anhaftet! Wir schlendern durch den Park und es ist recht erholsam, dass sich kein Führer, Händler oder wie auch immer geschäftstüchtiger Mensch, an uns hängt. Die Gebäude am Plaza de America sind prächtig, aber in einem recht vernachlässigten Zustand – schade um die tolle Bausubstanz.

Der Plaza de Espana ist umso prächtiger und allein durch seine gewaltige Größe beeindruckend. Die ganze Anlage erinnert auf den ersten Blick irgendie an eine Mischung aus Venedig und Versailles. Das Gebäudehalbrund wird von Azulejodarstellungen aller 50 spanischen Provinzen geschmückt. Ein wirklich interessanter Platz, den wir in dieser Form und Größe nicht in dem Park vermutet hätten. Zwei Stunden später kommen wir zufrieden mit dem Erlebten wieder zum Steyr zurück und schmieden Pläne für den nächsten Tag.

Der Morgen begrüßt uns mit Wind und dichter Wolkendecke. Mit 13 Grad ist es unangenehm frisch und wir verschieben unsere Ausflugspläne auf den Nachmittag. Als der Wind dann nachlässt schwingen wir uns auf die Räder und fahren durch die Altstadt, bis zum Brunnen am prächtigen Hotel Alfonso XIII. Dort stellen wir die Räder ab und gehen die AVDA. De La Constitucion hinauf bis zur Cathedral, der größten gotischen Kirche der Welt. Nach ein wenig hin-und hergelaufe finden wir auch den Eingang und kaufen uns Tickets.

Im Eingangshof steht eine zweite Ausführung des metallenen Glockenturmaufsatzes. Es handelt sich um eine weibliche Figur, die sich wie eine Wetterfahne im Wind dreht und die den Glauben verkörpert. Wenn man über diese Allegorie nachdenkt, kann man auf seltsame Gedanken kommen.

Von dieser sich drehenden (span. = girar) Wetterfahne hat auch der 95 Meter hohe Turm – früher ein Minarett – den Namen Giralda erhalten. Die Cathedral ist gigantisch. Nach Aussage des Domkapitels aus dem Jahre 1402 beabsichtigte man eine so monumentale Anlage zu errichten „ dass sie uns für verrückt erklären“. Nun – das ist ihnen gelungen!

Wir schlendern durch den düsteren, fünfschiffigen Innenraum, der allein 116 Meter lang und 75 Meter breit ist. Auf der einen Seite schließt sich ein Innenhof mit Brunnen und Orangenbäumen an und auf der Anderen sind noch mehrere , leicht labyrintartig angeordnete, Säle und Sakristeien.

Wir gehen am prunkvoll ausgestatteten Grabmal von Christopher Kolumbus vorbei zur Giralda.

In dem Turm führt eine Rampe, die früher von Meldereitern benutzt werden konnte, bis zur Galerie in 76 Metern Höhe. Von hier bietet sich eine herrliche Aussicht über die Stadt und den nebenan gelegenen Alcazar. Leider macht sich nach dem Abstieg Utes Knie schmerzhaft bemerkbar.

Als wir die Cathedral verlassen, haben sich die Wolken fast vollständig verzogen und der Himmel ist strahlend blau. Für einen Besuch des Alcazar ist es aber schon zu spät und so erkundigen wir uns in einer der vielen Turisteninformationen nach Flamencoaufführungen. Ute möchte gerne das Museo del Baile Flamenco besuchen und wir erfahren, dass dort auch jeden Abend Vorstellungen gegeben werden. Man rät uns, Karten im Vorfeld zu besorgen und so machen wir uns zum ca. 10 Minuten entfernten Museum auf. Der Tipp war gut, die heutigen Vorstellungen sind schon alle ausgebucht und so kaufen wir zwei Karten für die morgige 17.00 Uhr Vorstellung.

Anschließend stärken wir uns in einem kleinen Lokal mit Blick auf die Cathedral mit Kaffee und Apfelkuchen, bevor wir die Räder holen und zum Metropol Parasol aufbrechen. Diese futuristische Wabenkonstruktion überspannt auf 150 Metern Länge und 75 Metern Breite den Plaza de la Encarnacion. Eigentlich kann man die Türme besteigen, aber als wir kommen, werden gerade die Zugänge geschlossen, obwohl die angegebenen Zeiten noch lange nicht erreicht sind. Nun ja – da kann man nichts machen und es ist uns auch nicht so wichtig, hatten wir doch schon einen guten Rundblick über die Altstadt von der Giralda aus.

Auf dem Rückweg durch die schmalen Altstadtgassen müssen wir die Räder zwar den größten Teil der Strecke schieben, aber die interessanten kleinen Läden und die vielen, urigen Restaurants entschädigen uns dafür. Ute ist besonders von der reichlichen Auswahl an hochwertigen Flamencokleidern und Tanzutensilien wie Fächern und Mantones begeistert. Wunderschöne Stücke – vor ein paar Jahren noch hätte sie hier bestimmt viel Geld gelassen.

Am nächsten Morgen lacht die Sonne von einem strahlend blauen Himmel auf uns herab. Wir beginnen den Tag mit einer Rundfahrt im Touristenbus (Grüne Linie; 2 Tage; 18 Euro/Person). Nachher sind wir der Meinung, dass wir uns die Fahrt auch hätten schenken können. Das liegt daran, dass die Altstadt von Sevilla sehr kompakt ist und gut zu Fuß oder auch mit einer Kutsche (fährt auch in schmalen Gassen, in die der Bus nicht kommt), oder eben mit Rädern, erkundet werden kann. Bei den Außenbereichen, die der Bus anfährt, hätten wir nichts verpasst, wenn wir sie nicht gesehen hätten. Das HoppOn/Off-System macht deshalb nicht viel Sinn. Nach der Bustour radeln wir zum Alkazar und freuen uns, dass wir genau das richtige Wetter für die Besichtigung dieser Palastburg der Almohaden, die später zur Residenz der christlichen Könige wurde, haben. Das denken aber auch noch recht viele andere Besucher und so müssen wir etwas anstehen, bis wir unsere Tickets haben und nach Herzenslust durch die prächtigen Palasträume bzw. die schönen Gärten streifen können.

 

Der Hauptpalast rund um den Patio de las Doncellas mit seinem prächtigsten Raum, dem von einer kunstvollen, goldfarbenen Holzkuppel überkrönten Sala de Embajadores erinnert uns an die marokkanischen Kasbahs und die Alhabra in Granada. Das ist auch kein Zufall, da die christlichen Könige maurische Handwerker aus Toledo und Granada beschäftigten um sich ihren Traum vom Orient errichten zu lassen. Wir lassen uns viel Zeit mit der Besichtigung, ruhen uns in den Gärten aus und genießen einen kleinen Imbiss in der im Garten gelegenen Cafeteria. Alles in allem verbringen wir über 3 Stunden in dieser herrlichen Anlage, bis wir uns auf den Weg zum Museo del Baile Flamenco machen müssen.

Das Museum steht unter der Schirmherrschaft der bekannten Tänzerin und Choreografin Christina Hoyos und viele der gezeigten Videos und Bilder spiegeln ihr Lebenswerk. Das Museum ist überwiegend interaktiv, d.h. es werden kaum Exponate (Kostüme etc.) gezeigt, sondern der Besucher kann an verschiedenen Computerterminals viele Text- und Videoinformationen zu der Entstehung des Flamencos, zu den verschiedenen Stilen und zu bekannten Größen dieser Kunst erhalten. Der Besuch ist also besonders für Tänzer und Tanzinteressierte erfüllend.

 

Im Anschluß an den Museumsbesuch findet die Tanzshow statt und wir versammeln uns mit den rd. 60 anderen Zuschauern in einem kleinen Saal. In den Euro 20,00/Person ist ein freies Getränk enthalten und so warten wir bei Sangria auf den Beginn der Vorführung. Die Akteure, eine Tänzerin und ein Tänzer sowie ein Gitarrist und eine Sängerin sind wirkliche Meister ihres Faches – jedenfalls soweit wir es beurteilen können. Die Fußarbeit der Tänzer/in ist grandios – so schnell können wir gar nicht schauen. Die Show wird geschickt aus Einzeltänzen, Duo's und Solis der Musiker kombiniert, sodass die Tänzer/in Zeit für Kostümwechsel haben.


Nach der Show stärken wir uns mit leckeren Tapas und schlendern anschließend noch durch die abendlichen Gassen Sevillas. Wir staunen wie voll es ist. In den Lokalen ist kaum ein Platz zu bekommen, eine Musikgruppe im Stil einer Steelband zieht durch die Straßen und alles ist unterwegs, was Beine zum Laufen hat – mit einem Wort – tolle Altstadtatmosphäre!

 

Unser Fazit: Sevilla hat uns sehr, sehr gut gefallen. Die Stadt ist zwar viel kleiner als z.B. Barcelona, aber uns gefällt die zentrale Altstadt, die viele Sehenswürdigkeiten und eine tolle Atmosphäre bietet, extrem gut. Es gibt viel zu entdecken und doch vermittelt die Altstadt ein gut überschaubares, schon fast heimelig wirkendes Ambiente.

 

Auch mit unserem Stellplatz waren wir sehr zufrieden. Für 10 Euro/Tag haben wir hier günstig und vor allem super zentral gestanden. Das so ein Platz dann natürlich etwas mehr Geräuschkulisse als ein außerorts gelegener CP hat ist nur natürlich und hat uns nicht gestört.

Unser Timing ist perfekt, kaum sind wir am Steyr angekommen, fällt ein wenig Regen. Das überrascht uns, haben wir doch den ganzen Tag über keine Wolken gesehen. Am nächsten Morgen sind wir noch mehr überrascht, da der Regen extrem viel feine Sandpartikel mitge-bracht hat. Unsere Räder sehen aus, als ob wir eine Schlammralley gefahren sind. Da ist erstmal putzen angesagt und das gilt auch für Solarmodule und Windschutzscheibe des Steyrs.

Nun – bei allem Lob auf Sevilla – unser Zeitplan zieht uns weiter und unser heutiges Ziel ist Aracena, ein Städtchen im äußersten Nordwesten Andalusiens. Der Ort liegt inmitten von Kork- und Steineichenwäldern, in denen sich das schwarze iberische Schwein darauf vorbereitet zum spanischen Nationnalgericht dem Jamon heranzuwachsen. Dieser interessiert uns aber gar nicht, sondern wir sind hier wegen der Gruta de las Maravillas, einer mehr als 1km langen Tropfsteinhöhle.

Wir finden einen schönen Stellplatz vor einem leerstehenden Gebäude am Burgberg und sind in 5 Minuten zu Fuß am Grotteneingang. Bis dahin ging ja alles echt schnell – aber dann ist warten angesagt. Der Ticketschalter öffnet erst um 15.00 Uhr – also 1 Stunde warten – und dann beginnt die Führung erst um 16.00 Uhr – also eine weitere Stunde warten. Wir vertreiben uns die Wartezeiten mit kleinen Spaziergängen im Ort und auf sonnigen Parkbänken. Wir würden gerne einen Kaffee trinken und uns ein Stück Kuchen gönnen, aber interessanterweise ist zwischen 15.00 – 15.30 Uhr in den Lokalen nicht ein einziger Tisch zu bekommen. Allerdings auch kein Kuchen, da es die Mittagszeit der Spanier ist. Es wird Deftiges aufgetischt.

 

Die Besichtigung der Höhle ist wirklich ein Erlebnis! Der geführte Rundgang dauert rd. 45 Minuten. In der Höhle ist es wärmer, als draußen und bei rd. 98% Luftfeuchtigkeit kommen wir ins Schwitzen, da wir uns viel zu warm angezogen haben (vor allem Ute). Durch schmale Stollen erreichen wir unterschiedlich große Höhlen. Wir gehen an fantastischen Tropfsteinelementen und grün schimmernden, kristallklaren und bis zu 6 Metern tiefen Seen vorbei. Der größte Saal hat eine Höhe von 50 Metern und wirkt wie aus einer anderen Welt. Die Dimension ist gigantisch und wir fühlen uns sehr, sehr klein. Über die Vielfalt der Tropfsteinformen und -farben können wir nur staunen. Unglaublich was die Natur hier hervorgebracht hat. Hinzu kommt, das die Wege sehr geschickt angelegt sind und die Ausleuchtung der Höhle sehr stimmig ist. Nirgendwo schauen wir in Scheinwerfer oder sehen Kabel – wirklich perfekt gemacht. Zurück am Steyr genießen wir den ruhigen Stellplatz mit schöner Aussicht und planen unsere Weiterreise nach Portugal.

Der heutige Vormittag entwickelt sich ungeplant zum Hausputztag. Wie das halt so ist – einer fängt an zu putzen, der andere macht mit, die Ecke hätte es auch nötig und hier ist noch Staub aus Marokko. Ach ja und die Teppiche hätten auch mal wieder eine gründliche Klopfbehandlung nötig und Fenster müssten ebenfalls mal wieder geputzt werden. Und schon ist der Hausputz fertig – so ein kleiner Wohnraum hat auch seine Vorteile!

Unsere Fahrt über die portugiesische Grenze nach Beja verläuft unspektakulär. Die Landschaft besteht aus Kork- und Steineichenwäldern und vor allem aus extrem weitläufigen, mit lockerem Baumbestand versehenen Weiden. Die Rinder stehen hier noch im Familienverbund, d.h. mit Kühen, Kälbern und meist auch einem Bullen. Ihre Hörner haben sie auch noch – scheint ein ganz gutes Rinderleben zu sein. Der Fernblick über die Bergwipfel hält sich in Grenzen. Es ist ungeheuer diesig. Es ist wohl noch jede Menge Sand in der Luft, woher der auch immer kommt.

frisch renovierte Kirche am Castell

Kurz nach Mittag kommen wir in Beja an und beschließen, dass für heute genug gefahren wurde. Wir stellen uns auf einen großen Parkplatz am Ortseingang (ggü. vom Friedhof) und machen einen Spaziergang durch den Ort. Die Sehenswürdigkeiten kennen wir ja schon von der Hinfahrt und trotz der vielen Orte die wir seitdem gesehen haben, erinnern wir uns noch genau an jede Gasse, die wir seinerzeit erkundet haben. Nur haben wir den Eindruck, dass Beja noch ausgestorbener ist als beim letzten Mal. Kaum jemand ist in den Straßen zu sehen, keine Stände mit was auch immer und die Häuser – auf die unser nicht abgelenkter Blick dann zwangsläufig fällt – sind auch in einem arg renovierungsbedürftigem Zustand. Ziemlich trist das Ganze hier.

Auf unserem Rückweg zum Steyr kommen wir an einer Tankstelle vorbei. Der Dieselpreis liegt bei 1,18. In Spanien hatten wir Preise zwischen 0,88 und 0,95. Mal sehen ob das hier eine Ausnahme ist, oder ob Portugal wirklich so viel teurer ist.

 

Unser nächstes Ziel ist Lissabon. Dort fahren wir den einzigen Campingplatz der Stadt an und nehmen das "Vorzugsangebot für 5 Tage" auch gerne an, da wir uns in Ruhe die Stadt anschauen wollen und auch selber mal wieder etwas länger an einem Platz bleiben wollen.

Der CP ist weitläufig in einer Grünanlage eingebettet. Die meisten Stellplätze liegen im Schatten hoher Eukalyptusbäume, was besonders im Sommer wohl sehr angenehm ist. Unsere Solaranlage würde wohl auch so zurechtkommen, aber da der Landstrom im Preis eingeschlossen ist, machen wir uns keine weiteren Gedanken und hängen uns einfach dran. Nett ist, dass jeder Stellplatz einen eigenen Wasser- und Abwasseranschluss (Spülwasser etc.) hat. Das haben wir noch nirgends erlebt.

Kloster in Belem

Leider macht der Wetterbericht uns keine großen Hoffnungen für die kommenden Tage. Es ist viel Regen angesagt. Am nächsten Tag ist das Wetter wechselhaft, aber immerhin noch nicht der angesagte Dauerregen und so machen wir uns mit den Rädern auf nach Belem. Kaum dort angekommen treibt uns der erste Regenschauer in das Kloster Mosteiro dos Jeronimos. Die Architektur ist beeindruckend und wir haben Glück, dass nach kurzer Zeit die Sonne wieder hervorkommt und wir noch einige schöne Aufnahmen machen können.

Fliegerdenkmal vor dem Torre de Belem

Anschließend fahren wir weiter zum Padrao dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen), das direkt am Ufer des Flusses Tejo liegt. Es erinnert an die berühmten portugiesischen Seefahrer, die von hier zu neuen Welten aufgebrochen sind. Das Denkmal kann übrigens auch bestiegen werden und bietet dann eine tolle Aussicht.

Nur ein paar hundert Meter weiter liegt die nächste Sehenswürdigkeit, der Torre de Belem. Zu einer Besichtigung ist es schon zu spät, außerdem kündigt sich der nächste Regenschauer an und wir suchen Unterschlupf untr dem Zelt einer Souvenierbude. Anschließend machen wir uns auf den Rückweg, der trotz E-Bike aufgrund der langen und starken Steigung recht anstrengend wird. Ute´s Knie schmerzt auch wieder und wir beschließen es morgen ruhiger angehen zu lassen. Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus (hält auf der gegenüberliegenden Straßenseite, rechts vom CP-Ausgang) bis zur Endstation in der Altstadt. Dort kaufen wir uns ein Ticket für den Touristenbus und starten zu einer Stadtrundfahrt. Irgendwie können wir uns aber für Lissabon nicht so recht begeistern - liegt es an uns, am Wetter oder der Fadomusik - wir wissen es nicht. Wieder zurück am Ausgangspunkt spazieren wir durch die Altstadt und kommen zum bekannten Elevator. Er ist aber so belagert, dass wir beschließen den Weg zu Fuß fortzusetzten. Die kleinen Altstadtgassen sind schon mehr nach unserem Geschmack und wir genießen die schöne Aussicht auf das gegenüberliegende Castell. Kurz darauf wird das Wetter schlechter und wir fahren mit dem Bus wieder zurück zum CP.

Die nächsten Tage fallen im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser. Es regnet heftig und ausdauernd. Zwischendurch gibt es keine Sonne sondern Hagelschauer. Wir beschließen, mit dem Bus zum Aquarium zu fahren und den Tag dort zu verbringen. Trotz Regenschirm sind unsere Hosen schon bis auf die Haut nass, ehe wir überhaupt den CP-Ausgang erreicht haben. So macht das keinen Spass - also zurück und auf besseres Wetter warten. Leider wird das Wetter in den nächsten Tagen nicht besser und zu allem Übel kommen Ute´s Unterbauchschmerzen wieder, die uns im Dezember fast schon zur Rückfahrt gebracht hätten. Es wird Zeit, dass wir nach Hause kommen und Ute sich gründlich durchchecken lassen kann.

Und so hüten wir das "Haus" lesen viel und freuen uns über unsere geräumige Wohnkabine, die es uns ermöglicht solche Regentage bequem und komfortabel zu überstehen.

Die Fahrt von Lissabon nach Foz do Arelho führt uns durch schmale Dorfstraßen, da wir die Autobahn wie immer meiden. Auch eine Burgbesichtigung direkt vom Steyr ist mal wieder dabei. Unser Dicker kann sich enorm dünn machen wenn es darauf ankommt. Anschließend geht es durch Eykalyptuswälder zum Orbitur CP, der kurz vor Foz do Arelho liegt. Wir wollen noch unsere restlichen Gutscheine loswerden und außerdem nutzen wir Waschmaschine des Cp´s um mal wieder alles durchzuwaschen was es so nötig hat. Glücklicherweise bleibt es lange genug an einem Stück trocken, sodass unsere Wäsche sogar auf der Leine trocknen kann.

Am nächsten Tag fahren wir weiter Richtung Heimat. Ute´s Bauchbeschwerden sind unverändert und wir wollen deshalb zügig nach Deutschland zurückfahren. Außerdem täuschen die schönen, sonnigen Bilder - es ist ziemlich kalt und sehr windig. An der Strandpromenade von Foz do Arelho sind starke Sandverwehungen - immer noch besser als Schneeverwehungen - und über den langen Strand fegt der Wind mit voller Kraft.

Über landschaftlich sehr schöne Landstraßen fahren wir nah am Meer weiter nach S. Martinho do Porto. Der kleine Ort hat eine wunderschöne Bucht mit hohen Sanddünen am Rand. Auch der sehr nah am Meer gelegene große CP macht keinen schlechten Eindruck. Aber auch hier ist der Wind so stark, dass wir beschließen weiterzufahren und uns die Gegend für ein späters Mal zu merken. Am späten Nachmittag haben wir dann keine Lust mehr zum Fahren und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht in Praia da Cova-Gala. Der Ort liegt noch total im Winterschlaf und wir haben eine reichhaltige Stellplatzauswahl. Einer Fahrspur folgend wandern wir durch die Dühnen und kehren am Strand zurück. Das muss an Bewegung für heute reichen.

 

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