08.11. - 30.11.15

Über die Schweiz nach Italien, Frankreich und Spanien bis Portugal.

Der heutige Tag fängt zwar nebelig an, aber gegen 10 Uhr kommt die Sonne raus und wir radeln Richtung Radolfzell. Im Gegensatz zur Reichenau kann uns Radolfzell aber nicht besonders begeistern und so kehren wir nach kurzer Zeit wieder um und machen uns abfahrbereit, da es heute zu Rebekka und Alex in die Schweiz geht. Kaum rollen wir auf der Straße, stehen wir auch schon im Stau. Grund ist wohl eine Umleitung, die den ganzen Verkehr durch eine Ortschaft zwängt. Na was soll´s – wir haben ja Zeit.

Die Einreise in die Schweiz ist problemlos. Wir zeigen nur kurz unser Formular bezüglich der Schwerlastabgabe vor, auf dem wir noch freie Tage von unserer Rückreise her haben und schon geht´s weiter. Schon der erste Blick auf die Tankanzeigen zeigt uns, dass wir gut daran getan haben alle unsere Tanks noch in Deutschland randvoll zu tanken. Hier kostet der Diesel zwischen 1,52 – 1,56 Franken!

Am späten Nachmittag erreichen wir Zihlschlacht. Rebekka und Alex wohnen in traumhafter Lage! Direkt hinter ihrem Grundstück beginnen Weiden und Obstwiesen und der Blick reicht bis zum Bergmassiv des Sentis. Alex hat mit dem Bauern gesprochen und so dürfen wir auf einem Feldweg zwischen zwei Wiesen parken. Gemeinsam mit der Familie verbringen wir einen schönen Abend bei Raclette und interessanten Gesprächen über die Heimat unserer Gastgeber und bekommen natürlich auch noch sehr, sehr viele Tipps für unsere weitere Route durch die Schweiz.


Am nächsten Morgen werden wir durch lautes Muhen geweckt. Der Bauer hat die Kühe auf die Weide neben uns getrieben und die toben sich nach der ruhigen Nacht im Stall erstmal aus. Der Steyr steht mal wieder im absoluten Mittelpunkt des Interesses – diesmal der Vierbeiner.

Nach einem Frühstück mit Rebekka (Alex muss leider schon arbeiten) fahren wir weiter – wie von den Beiden empfohlen zuerst nach Wil. Dort machen wir einen Zwischenstopp und wandern etwas durch die interessante Altstadt. Danke Rebekka für den Tipp – ohne Deinen Hinweis hätten wir die Tür zu dem Durchgang zum Dorfweiher bestimmt nicht gefunden!

Anschließend geht es weiter nach Einsiedeln. Das 934 gegründete Kloster mit der monumentalen Barockkirche gilt als eins der bedeutendsten sakralen Bauten der Schweiz und der Klosterplatz ist, neben dem Petersplatz in Rom, der größte zusammenhängende Kirchenvorplatz von Europa. Der Marstall beherbergt die älteste Pferdezucht Europas und zieht Ute mehr an als all die barocke Pracht des Klosters.
Wir machen einen Spaziergang um das Klostergelände und stoßen dann auf einen Krammarkt, der sich lang durch die Einkaufszone von Einsiedeln zieht. Hier gibt es schöne Sachen zu kaufen – aber die Preise! Allein eine schlichte Bratwurst soll 6,-- Franken/Euro kosten. Da halten wir uns lieber zurück. Unsere Reisekasse ist von dem letzten Werkstattaufenthalt noch gebeutelt genug.

Über Schwyz geht es auf einer gut ausgebauten Straße weiter entlang des Vierwaldstätter Sees, wo wir in Seedorf auf dem Parkplatz eines kleinen Strandbades übernachten.

Heute haben wir strahlenden Sonnenschein. Kein einziges Wölkchen ist am Himmel zu entdecken. Besser kann das Wetter für die Überquerung des St. Gotthard Massives gar nicht sein. Hinter Altdorf fahren wir auf die Passstraße zum St. Gotthard. Bei dem herrlichen Wetter wollen wir die beeindruckende Bergwelt um uns herum erleben und nicht bequem auf der Autobahn durch Tunnel huschen.

Die Straße ist sehr gut ausgebaut, wenig befahren und bietet phantastische Ausblicke und schöne Haltemöglichkeiten. Stellenweise sieht man noch die ursprüngliche, schmale alte Passstraße mit den engen Serpentinen und dem alten Kopfsteinpflaster. Eine Passüberquerung auf dieser Straße und dann noch bei nicht so optimalem Wetter – das war bestimmt kein Vergnügen.

Nach einiger Zeit kommen dann einige steilere Windungen und kurz darauf erreichen wir Andermatt, das auf einer Hochebene liegt, die auf uns den Eindruck macht, als ob sie auch irgendwo in den Anden liegen könnte. Eine fremde, karge Welt.

Kurz vor dem Pass machen wir eine kleine Pause und genießen den Ausblick über die gewaltige, erhabene Bergwelt um uns herum. Gelegentlich fährt ein PKW vorbei, ansonsten herrscht absolute Stille. Die Luft ist klar und in der Sonne ist es trotz der Höhe recht warm. Die Felsen der Berghänge sind mit Flechten bewachsen und schimmern silbrig-grün. Weit unter uns liegen vier Häuser – sie sehen aus wie Spielzeug.

Wir kommen auf die nächste Hochebene, auf der zwischen kleinen Seen noch Schnee liegt. Im Hintergrund erheben sich noch höhere, schneebedeckte Gipfel in den wolkenlosen Himmel. Die Felsen im Talbereich sind von früheren Gletschern glattgeschliffen. Bald darauf erreichen wir die Passhöhe und haben einen herrlichen Ausblick auf die andere Seite des Gotthardmassives. Hier weht allerdings ein ziemlich frischer Wind und wir sind mal wieder froh darüber, dass wir so gutes Wetter erwischt haben. Plötzlicher Schneefall auf der Passhöhe, das hatten wir im Frühjahr und brauchen es so schnell nicht mehr!

Über Biasca, Bellinzona und Locarno erreichen wir den Lago Maggiore. Toller Ausblick, super warm (ca. 25 Grad), Palmen und Bananenstauden in den Gärten. Ein romantischer Anblick -  aber kaum Zeit zum Hinschauen. Die Uferstraße – und eine andere gibt es nicht – ist mega eng. Platz zum Anhalten ist schon für PKW Mangelware. Was sollen wir erst sagen? Schließlich kommen wir über Nacht, kurz vor der italienischen Grenze, auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz unter, der aber eigentlich für LKW´s verboten ist.

Irgendwie fühlen wir uns hier nicht wirklich wohl und die laute Straße direkt neben uns ist auch nicht der Hit. Also starten wir recht früh und fahren weiter entlang des Lago Maggiore. Die Straße ist weiterhin recht eng und der Gegenverkehr lebhaft. Daran, dass wir immer wieder mit dem Seitenspiegel durch das Grünzeug rauschen, haben wir uns schon gewöhnt. Wenn aber Felsvorsprünge in die Straße ragen und gleichzeitig noch LKW´s entgegenkommen, flattern bei Ute die Nerven. Thomas bleibt wie immer ruhig und steuert den Steyr souverän – aber unsere Schutzengel haben heute wohl alle Hände voll zu tun.

Bei Verbania verlassen wir den Lago Maggiore um kurz darauf am Lac de Ortá wieder eine schöne Aussicht, aber ähnlich enge Straßen „ zu genießen“. Es ist wirklich schade, dass es so gar keine Möglichkeiten zum Anhalten gibt. Wenigstens mal kurz aussteigen und die Atmosphäre der Gegend in sich aufnehmen – leider nicht drin.

 

Nur damit kein falscher Eindruck beim Betrachten der Bilder entsteht - 15 Minuten auf dem "schönen freien Parkplatz" haben 100 Franken gekostet! War eine Bushaltestelle. Haben wir aber nicht erkannt!

Anschließend fahren wir allerdings durch eine Gegend, in der uns die Sehnsucht nach einem näheren Kennenlernen erst gar nicht befällt. Wir befinden uns in der Poebene. Die Landschaft ist absolut flach, die Felder abgeerntet (Reisanbau) und sumpfig und die Dörfer wirken verfallen. Die Straße ist – wie auch weitere Straßen, die wir in Italien noch „erfahren“ werden, schlicht eine Zumutung. Mehrfach geflickt und ausgebessert, mit Schlaglöchern und Spurrillen – da sind wir aus Marokko bessere Straßen gewohnt! Am unangenehmsten sind aber die Abgase der hier angesiedelten Industriebetriebe. Es hängt eine gelbliche Dunstglocke über der Landschaft und nach einiger Zeit haben wir einen schalen Geschmack im Mund – nur weg hier!

Bei Valenza überqueren wir den Po und kurz darauf erreichen wir Alessandria. Nein wir sind nicht in Ägypten – auch wenn kurz darauf Verkehrsschilder nach Cáiro weisen.

Langsam wird die Gegend wieder hügeliger und die Luft besser. Leider verabschiedet sich der wolkenlose Himmel, der uns erfreulicherweise so lange schon begleitet hat. Wir erreichen das Mittelmeer bei Savona bei bewölktem Himmel, aber immer noch angenehm warmem Wetter.

Die Küstenstraße ist breiter als die Straßen am Lago Maggiore, sorgt aber mit einigen gewaltigen Felsvorsprüngen und –überhängen auch für „Abwechslung“. In dem Örtchen Finale Ligure finden wir einen Womo-Stellplatz direkt zwischen Meer und Küstenstraße. Nicht wirklich ein Traumplatz, aber nach der ganzen Fahrerei brauchen wir jetzt mal einen Tag Ruhe. Die maximale Standzeit beträgt hier 36 Stunden. Da müssen wir am Freitag früh aufstehen! Der Preis erscheint uns mit 25,-- Euro zu hoch. Einen Unterschied zwischen Haupt- und Nebensaison gibt es wohl nicht. Die Freiluftduschen und die Entleerungsstation ist schlimmer als in kleinen marokkanischen Dörfern. Mangels Alternativen bleiben wir, aber ohne diesen „Service“ zu nutzen. Außer uns stehen hier noch 6 italienische „Weiße“. Wohl ein Zeichen dafür, dass es in der Gegend nichts Besseres gibt.

 

Wir verbringen den Tag mit Hausputz, Wäsche waschen und Steyr abschmieren. Am Nachmittag gehen wir noch in die recht schöne Altstadt und stocken unsere Vorräte auf. Den Abend schmieden wir gemütlich in unserem schönen "Wohnzimmer" Pläne.

 

Unser Parkschein endet ja um 4.30 Uhr. Da der Parkwächter aber erst um 08.00 Uhr aufkreuzt, überziehen wir einfach bis 07.00 Uhr und fahren Richtung Autobahn. Küstenstraße sind wir erstmal leid und so rauschen wir vorbei an San Remo über die Grenze nach Frankreich. Auch Monaco, Nizza und Antibes lassen wir links liegen. Keine Lust auf Städte und enge Gassen – auch wenn die Namen noch so klangvoll sind. Wir sehnen uns nach Natur und nach Ruhe.

Als wir dann kurz hinter Cannes die Ausfahrt zum Lac de Saint Cassien sehen, wissen wir wohin wir wollen. Hier haben wir schließlich Ende September wunderschöne Tage verbracht. Wir stellen uns wieder auf „unseren“ Platz, packen Tisch und Stühle aus und genießen die Sonne und ein Brunch.

Ute will mal wieder die HP auf den aktuellen Stand bringen und Thomas möchte einige Karten aus dem Netz laden. Deshalb fahren wir ins nächste Städtchen, kaufen ein und steuern einen Mc D. an. Leider ist die Netzverbindung nicht die beste und so bringen wir einige Stunden damit zu. Zum weiterfahren ist es danach zu spät – also steuern wir nochmals unseren Platz am Lac de Saint Cassiens an.

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir heute unser nächstes Ziel, den Lac de Carcés an. Wir kommen durch Bagnols en Forêt, ein kleines Dörfchen mit echt schmalen Straßen. Kurz darauf fahren wir durch eine traumhafte Bergwelt. Nach unserer Einschätzung muss es sich um Ausläufer des Massiv du Maures handeln. Die rötlich leuchtenden Felsen und die grünen Pinienwäder bilden einen fantastischen Kontrast. Hier wachsen auch Erdbeerbäume, die mit ihren weißen Blüten und - am gleichen Strauch – roten, erdbeerähnlichen Früchten nicht zu übersehen sind. Die Gegend ist für Wanderer und Reiter gut erschlossen und überall sehen wir Wanderparkplätze.

Wenig später verlassen wir die Berge und fahren bei Le Muy durch eine Ebene mit jeder Menge Weinanbau. Kurz vor unserem Ziel wird es in einigen Dörfchen noch mal richtig eng. Glücklicherweise haben wir keinen Gegenverkehr! Der sehr schön gelegene See entschädigt uns für die Strapazen der Anfahrt. Bei einem Spaziergang am Seeufer lernen wir Karin und Najib kennen. Wir verstehen uns gut und verabreden uns für morgen zu einem gemeinsamen Mittagessen.

Die Nacht am See ist absolut ruhig. Wir haben den ganzen Parkplatz für uns. Gegen Mittag treffen Karin und Najib ein und wir genießen ein gemeinsames Mittagessen mit Lammtajie (Karin und Najib) und Mousse au Chocolate (Ute und Thomas). Anschließend besuchen wir mit den Beiden noch ihren ganz in der Nähe gelegenen Garten.

Vielleicht treffen wir uns ja im Januar in Marokko wieder. Die Beiden haben ein Haus bei Fes und wollen Anfang nächsten Jahres für einige Zeit nach Marokko fahren.

Am späten Nachmittag fahren wir wieder zu unserem Übernachtungsplatz am See und verbringen eine weitere ruhige Nacht.

Heute wollen wir Strecke machen – unser Ziel ist schließlich Portugal. Der Morgen beginnt extrem nebelig und so bekommen wir auf der Fahrt nicht viel von unserer Umgebung mit. Später klart es auf, aber die Gegend ist nur mäßig attraktiv. Bei Martigues stoßen wir wieder auf die Küste. Die Gegend von Port de Bouc ist durch Raffinerien geprägt. Eine schwarze Dunstwolke hängt über der ganzen Gegend und es riecht sehr unangenehm. Thomas gibt Gas und wir sehen zu, dass wir schnell weiterkommen. Da wir recht früh dran sind und die Camargue ja schon Anfang September besucht hatten, beschließen wir noch ein wenig Strecke zu machen. Die Strecke nach Montpellier zieht sich mächtig, da hier Dauerstau herrscht. Nein – eine landschaftliche schöne Strecke ist es wirklich nicht. Das Interessanteste ist noch ein Dinosaurier, der neben der Landstraße am Waldrand steht und für einen Dino-Park Werbung macht.

Als Tagesziel haben wir uns einen CP in Cabanes de Fleury ausgesucht. Leider ist die Anfahrt echt vertrackt, da unser Navi uns über die schmalsten Feldwege führt. Stellenweise ist die „Straße“ kaum so breit wie unser Radabstand. Glücklicherweise sind wir die Einzigen, die diesen „Schleichweg“ nehmen. In Cabanes de Fleury erwartet uns die nächste Enttäuschung. Der Stellplatz ist sehr schön – aber leider geschlossen. Wir sind mittlerweile ganz schön geschafft.

Die Fahrt war einfach zu lange und die Gegend zu nervig. Wir hätten uns besser früher einen Übernachtungsplatz gesucht. Ist nun mal aber so und deshalb suchen wir jetzt auch nicht mehr weiter, sondern stellen uns auf einen Parkplatz in der Nähe des CP´s. Wir wollen am Rand der Pyrenäen Richtung Atlantikküste fahren. Die Landstraßen führen uns durch kleine Dörfer und eine weite Landschaft mit vielen Weinbergen. Am Horizont sehen wir die Pyrenäen immer näher kommen.

In Estagel  müssen wir mächtig rangieren, da uns mitten in der engen Dorfdurchfahrt direkt hinter einer Kurve ein großer LKW entgegenkommt. Im Gegensatz zu gestern ist unsere Strecke heute landschaftlich ausgesprochen schön und wir genießen die Aussicht. Wir fahren auf der „Le Pays Cathare“ der Route der Katharer, die an imposanten Festungen wie dem Castél de Quéribus vorbeiführt. Unglaublich, wie man auf so kargen Bergkämmen solche Festungen bauen und vor allem bewohnen konnte.  Auf den ersten Blick könnte man die Burg aus der Entfernung fast für einen Teil des Felsmassives halten!

 

Kurz hinter St. Martin Lys wird es dann richtig spektakulär. Die Felswände um uns herum werden immer höher und wir fahren unter großen Felsüberhängen entlang eines Bergbaches durch eine beeindruckende Schlucht. Wirklich ein richtiges Highlight! Kurz nach Quillan führt uns unser Weg Richtung Foix in Serpentinen den nächsten Berg hoch. Von hier oben haben wir eine grandiose Aussicht über das ganze Hochtal bis hin zu dem Schluchteinschnitt, durch den wir gekommen sind. Auf der ganzen Strecke finden wir sehr viele schöne Haltemöglichkeiten. Sei es an Punkten mit besonders schöner Aussicht oder in der Nähe eines Ortes – es herrscht wirklich kein Mangel an geeigneten Stellplätzen.

Als wir durch Castelnau Durban fahren sind wir der Meinung, dass wir für heute weit genug gekommen sind und nehmen das Angebot eines kostenfreien Womo-Stellplatzes unter alten, dicken Platanen gerne an. Unser Übernachtungsplatz ist ja wirklich schön und die gegenüber liegende kleine Kirche sieht auch ganz romantisch aus. Leider bimmelt  sie auch in der Nacht zu jeder vollen Stunde und das mit einer Minute Abstand gleich zweimal. So ist dann unsere Nachtruhe nicht ganz so ungestört und das führt dazu, dass wir heute morgen recht früh aufbrechen. Kurz hinter Mauvezin nähern wir uns wieder mehr den Pyrenäen, da unser heutiges Tagesziel Lourdes ist. Unser Navi führt uns heute wirklich „über jeden Feldweg“, was aber auch Vorteile hat. Von den Bergkuppen aus haben wir wunderschöne Fernblicke in Richtung Pyrenäen. Obwohl gestern Nachmittag aus Richtung der Pyrenäen dichte, dunkle Wolken aufgezogen sind, hat sich heute wieder der Sonnenschein mit einigen weißen Schönwetterwolken durchgesetzt. Das freut uns, denn dann sieht die Umgegend natürlich gleich viel freundlicher aus.


In Lourdes steuern wir den Parkplatz Arrouza an, der für Busse und Womo´s ausgewiesen ist. Das Parken ist kostenlos und LA GROTTE ist zu Fuß in ca. 10 Minuten zu erreichen. Wir machen uns auf den Weg entlang des Flussufers und staunen, wie leer die Stadt ist. Beide Flussseiten sind dicht an dicht mit 10-stöckigen Hotels zugebaut. Eines hat den sinnigen Namen „Paradis“. Der Trubel, der hier im Sommer herrschen muss läßt sich kaum erahnen, denn die Bürgersteige sind alle „hochgeklappt“, die Hotels haben durchweg geschlossen und dieser Stadtteil von Lourdes wirkt wie eine Geisterstadt. Selbst die vielen Souvenirstände in der Altstadt haben alle geschlossen. In dem Stadtteil gegenüber der Kathedrale haben allerdings doch noch einige Stände geöffnet und wir könnten uns nach Herzenslust mit Marienstatuen, Abziehbildchen und  kleinen Wasserkanistern mit Lourdes-Aufdruck versorgen.

Wollen wir aber nicht – und unseren Kanister haben wir selber mitgebracht. So wandern wir rechts an der riesigen, prunkvollen Kathedrale vorbei zu der kleinen Grotte, in der alles seinen Anfang nahm. Im Anschluss an die Grotte folgen Metallbehälter, in denen Kerzen abgebrannt werden können. Irgendwie wirkt diese Einrichtung düster und trostlos auf uns – aber da die Rückstände der vielen Kerzen aufgefangen werden müssen und das ganze ja auch einen Regenschutz braucht, geht es wohl kaum anders. Anschließend folgt ein kleines, flaches Gebäude, an dem einige Gläubige warten um – begleitet von den Gebeten eines Geistlichen - in dem heiligen Wasser ein Tauchbad nehmen zu können.

Wir gehen lieber zu den Zapfstellen, zwischen Bogengang und Grotte und füllen dort unseren Kanister mit dem Wasser dieser so besonderen Quelle. Das Wasser schmeckt frisch, weich und neutral – halt genauso, wie gutes Quellwasser schmecken soll. Die Kristallstruktur des Lourdeswasser wurde ja von einem japanischen Wissenschaftler abgebildet und als besonders klar strukturiert und damit der natürlichen Ordnung entsprechend abgebildet. Nun – wie auch immer – wir hoffen, dass uns das Wasser guttun wird.

Einen weiteren Spaziergang in die Altstadt brechen wir nach einiger Zeit ab, da auch dort so gut wie alle Geschäfte und Restaurant geschlossen haben und verbringen den Rest des Tages mit weiterer Reiseplanung etc. in Ruhe am Steyr.

Heute haben wir einen reinen Fahrtag ohne besondere Höhepunkte. Aber auch das gehört dazu, dass man einfach nur Strecke macht und nicht jede Landschaft ist so toll, wie die, die wir in den letzten Tagen genießen durften. Und so rollen und rollen wir halt. Der Steyr läuft einwandfrei und das freut uns natürlich.

Im Lauf des Nachmittages hat sich der Himmel total zugezogen und so präsentiert sich der Atlantik auf den wir bei Biarritz  treffen recht düster. Die erste spanische Tankstelle bietet Diesel für 0,924 Euro an. Tja da hätten wir mit dem Tanken noch warten sollen. Allerdings haben wir in Frankreich bei Leclerc mit 1,089 auch einen recht guten Preis gehabt. Die nächsten Tage werden zeigen, dass der o.g. Preis für Spanien die absolute Ausnahme ist. Normal liegen die Preise hier bei 1,059 – 1,159. In Frankreich lagen sie zwischen 1,079 – 1,289. Günstig kann man in Frankreich (und auch in Spanien) an den Tankstellen der großen Supermärkte tanken.

Wir fahren an der Küste entlang und auch hier sind fast alle Haltemöglichkeiten durch Einfahrschranken (meist 1,80) für PKW reserviert. In Guetaria finden wir eine abzweigende Straße, die unbeschrankte Parkplätze bietet, auf die wir den Steyr so grade noch draufquetschen können. Nun ja, wir haben die Hauptstraße im Rücken, aber bei dem Donnern der Wellen hören wir das gar nicht richtig. Irgendwie hört es sich an, als ob ein endloser Güterzug an uns vorbeirauscht.

Der Himmel ist inzwischen voller dunkler Wolken und in der Nacht kommt auch der angesagte Regen. Der Wind frischt auf und der „Güterzug“ gewinnt noch an Lautstärke. Aber – dank neuer KCT-Luke – bleibt in unserem „Wohnzimmer“ alles trocken und so lässt sich auch das Wetter gut aushalten.

Heute wollen wir Portugal erreichen. Unser Ziel ist das Städtchen Miranda do Douro mit der beeindruckenden Schlucht des Douro (auf spanischer Seite Duero). Zu Beginn der Fahrt ist das Wetter ausgesprochen regnerisch und vor allem direkt auf der Küstenstraße mächtig windig. Da freuen wir uns ausnahmsweise mal über jede Tonne, die unseren Steyr am Boden hält. Die Strecke führt durch schmale, bewaldete Täler, die aber in den meisten Fällen durch alte Industrieanlagen nicht besonders ansehnlich sind.

Nach einiger Zeit kommen wir in den Genuss eines sehr guten, kostenfreien Autobahnnetzes (Autovia de Castilla, Autovia del Duero etc.) und fahren zügig über die Hochebene der Tierra de Campos vorbei an Burgos und Valladolid.

Dort entsteht auch das Bild mit dem "Geisterfahrer" - aber keine Angst der Transporttruck fährt schon in die richtige Richtung.

Die Hochebene liegt auf rd. 700 – 800 Metern Höhe und ist landschaftlich eintönig und nicht wirklich ansprechend. Hinzu kommt der starke, kalte Wind und so machen wir dass wir weiterkommen. Bei Ricobayo de Alba wird die Landschaft wieder interessanter. Eine steppenartige Graslandschaft mit Granitfelsen und niedrigen Pinien etc. wechselt mit kleinen, Steinmäuerchen umgebenen Feldern.

 

In Miranda do Douro finden wir einen super Übernachtungsplatz am Fuß der alten Stadtmauer mit einem grandiosen Ausblick auf die tiefe Schlucht des Douro. Später machen wir einen Rundgang durch die dahinter gelegene Altstadt. Die Kathedrale mit den Ruinen des ehemaligen Bischofsitzes ist besonders beeindruckend. Das Städtchen ist sehr sauber und auf eine gefällige und passende Art dem Tourismus angepasst, ohne dadurch seinen Charakter zu verlieren. Ein sehr schöner Tagesabschluss nach einem langen Fahrtag.

Wir fahren weiter auf schmalen Straßen durch einige kleine Dörfer und durch Waldgebiete mit niedrigen, stark mit Flechten bewachsenen Bäumen. Der Himmel ist voller Wolken und teilweise regnet es. Bei Temperaturen um 3-5 Grad kein Wetter um zu verweilen. Im Verlauf der Fahrt klart es aber immer mehr auf und als wir unser Ziel in Braganca erreichen haben wir strahlenden Sonnenschein. Wir stehen auf einem nett angelegten kleinen, kostenlosen Womo-Stellplatz (mit Wasser und Entsorgung) wieder direkt unterhalb einer Festungsanlage. Der 34 Meter hohe Torre de Menagem überragt wehrhaft die Gesamtanlage. Über eine kleine Treppe gelangen wir auf den Wehrgang und haben einen super Ausblick über unseren Stellplatz, die Stadt und die bewaldeten Bergketten.

Am nächsten Morgen ist alles dick mit Raureif bedeckt. Aber die Sonne scheint kräftig und so wird uns bei der Weiterfahrt im Fahrerhaus ordentlich „eingeheizt“. Die Ortsdurchfahrt von Vinhais gestaltet sich abenteuerlich, da die Hauptstraße durch einen Wochenmarkt verstellt ist und die „Umleitung“ uns durch eine schmale, steile Gasse mit vorspringenden Balkonen führt. Anschließend fahren wir durch eine grandiose Bergwelt, die zumindest teilweise zum Naturpark Montezinho gehört. Wir finden immer wieder gute Haltemöglichkeiten an Stellen mit besonders spektakulärem Fernblick. Die Gipfel der höheren Berge im Hintergrund sind seit heute Morgen mit Schnee bedeckt – es wird Zeit, dass wir zur Küste kommen.

Ein Stück hinter Rebordelo überqueren wir den Rio Rabacal. Hinter der Brücke ist Platz zum Anhalten und kurz vor der Brücke sehen wir einen grasbewachsenen Weg zum Grund der Schlucht führen. Bei sommerlichen Temperaturen eine tolle Rast- und Badestelle.

Kurz vor Faioes begegnen wir erstmals einer uns nicht nachvollziehbaren Sitte der Entsorgung feuchter Grünabfälle durch Dauerqualmfeuer. Die Rauchschwaden sind weithin sichtbar und es qualmt überall – egal ob im Wald oder in den Ortschaften. Zu Beginn denken wir noch an Waldbrand oder abbrennende Häuser – aber nein, stets qualmen noch grüne Pflanzenreste meist unbeaufsichtigt vor sich hin.

In Chaves machen wir einen Zwischenstopp und spazieren über die alte Römerbrücke zur Altstadt mit dem alles überragenden Turm des Bergfriedes. Die Gebäude sind wirklich sehenswert – hier sagen Bilder mehr als Worte. Am späten Nachmittag schrauben wir uns auf Serpentinenstraßen wieder in die Höhe und finden auf rd. 1050 Metern einen Stellplatz mit grandioser Aussicht in alle Richtungen. Einzig die vielen Stromleitungen und Windräder schmälern das optische Vergnügen. Nach einem kurzen Spaziergang beschießen wir aber weiterzufahren. In der Nacht wird es – vor allem auf dieser Höhe - wieder frieren und wir haben keine Lust morgen früh erst länger warten zu müssen, bis die Sonne unsere Straße wieder abtaut. Also fahren wir weiter in flacheres Gebiet und dabei wird es langsam dunkel. Eigentlich kein Problem – hat es doch bislang jede Menge Haltemöglichkeiten gegeben. Aber jetzt wo wir sie brauchen, kommt natürlich keine einzige mehr. Wir folgen einem Schild zu einem Aussichtspunkt in der Annahme, dass sich dort auch ein Stellplatz finden lassen sollte. Stattdessen geraten wir aber in ein Dorf wie wir es bislang noch nicht erlebt haben. Die Straße wird immer enger, die Balkone springen immer mehr vor und dann ist es soweit – vorwärts geht es nicht mehr weiter.

Ute steigt aus und versucht Thomas im Rückwärtsgang aus dem Dorf zu lotsen. Jeder Zentimeter gilt! Zwei Dorfhunde verbellen uns, trauen sich aber nicht nah heran. Eine alte Frau redet von ihrem Balkon, der niedriger als unser Steyrdach ist, hektisch auf Ute ein. Die versteht aber kein Wort! Wir sind heilfroh, als wir nach ein paar hundert Metern – im Dunkeln eine gefühlte Ewigkeit – einen Platz zum Wenden finden. Wie immer gibt es von diesen richtig engen Situationen leider keine Bilder. Wir hatten andere Sorgen!

Dieses Beispiel – aber auch was wir sonst so bislang gesehen haben – zeigt uns, dass die sonst übliche Ausschilderung (Durchfahrt für LKW verboten oder begrenzt) in Portugal fast vollständig fehlt. Jedenfalls in dieser Region. Das gibt uns zwar mehr Freiheiten, führt aber auch zu solchen Rangiermanövern. Im Hellen wär das wohl nicht passiert – also nehmen wir uns mal wieder vor, nicht mehr im Dunkeln unterwegs zu sein.

Da wir gestern einfach auf einer Haltebucht am Straßenrand übernachtet haben, machen wir uns heute schon früh auf den Weg. Es geht durch eine landschaftlich schöne Berggegend. In den Tälern hängt Dunst – leider kein Bodennebel sondern der Qualm der o.g. Feuer. Auf unserer Fahrt durch Pinhao bewundern wir die blauen Azulejobilder  (Fliesenbilder) am Bahnhofsgebäude. Über eine schmale Metallgitterbrücke – Gegenverkehr wäre hier nicht möglich gewesen – geht es über den Douro und dann weiter immer am Ufer entlang. Wir befinden uns hier auf der „Rota do Vinho do Porto“ und fahren an kilometerlangen Weinbergen entlang. Die Aussicht ist herrlich und es sind auch viele Haltebuchten vorhanden um kleine Pausen einzulegen.

Nach einiger Zeit trübt ein großer Staudamm und gewaltige Brückenpfeiler unseren Naturgenuss – aber nur kurz, dann schlängelt sich die Straße wieder auf rd. 350 Meter hoch und wir haben immer wieder neue, tolle Aussichten auf den tief im Tal liegenden Fluss und kleine Dörfchen an den steilen Hängen.

Wegen der frischen Temperaturen beschließen wir, unsere Tour durch die Berge abzukürzen und entlang des Douro Richtung Küste zu fahren. In die Berge können wir auch noch auf der Rückfahrt im nächsten Frühjahr, wenn es dann hoffentlich etwas wärmer ist.

Wir fahren etliche Stunden auf der „Rota do Romanico“ – der romantischen Straße. Die Aussicht ist wirklich klasse, aber die sehr schmale, kurvige Straße lässt ein entspanntes Fahren nicht wirklich zu. Aber wir wollen ja nicht meckern. Wenig später wären wir froh gewesen, wieder auf einer Straße wie dieser unterwegs zu sein.

Kurz nach Moimenta bringt unser Navi uns weg vom Douro. Wir fahren auf immer kümmerlicher werdenden Straßen durch Eukalyptuswälder. Aussicht haben wir keine mehr und falls mal doch, dann sehen wir Wald, Wald und noch mehr Wald. Nach einiger Zeit möchten wir unser Navi erwürgen – die schmalen Gassen sind echt nicht mehr Straßen zu nennen. Aber jetzt sind wir mitten drin im „nirgendwo“ also müssen wir sehen wie wir wieder herauskommen.

Nach einiger Zeit kommen wir wieder in bewohnte Gegenden und sehen viele alte Maisspeicher, die zur ungeziefersicheren Einlagerung von Mais verwendet werden/wurden. Als wir am späten Nachmittag dann bei Feira die Atlantikküste erreichen sind wir geschafft und froh unsere Ruhe zu haben.

Am nächsten Morgen ist der Himmel Grau in Grau und die ca. 8 Grad sind zwar eine Verbesserung gegenüber der frostigen Morgentemperaturen in den Bergen, aber noch nicht das was wir uns wünschen.

Noch vor der Autobahnauffahrt stoßen wir in Cortegaca auf eine vollständig mit blauen Azulejos verkleidete Kirche – ein optisches Highlight! Kurz darauf machen wir einen Tankstopp, da unser Dicker mal wieder Hunger hat. Hier müssen wir erst über eine Tastatur den Betrag einstellen, für den wir tanken wollen. Erst dann funktioniert der Zapfhahn. Das hatten wir auch noch nicht. Die Dieselpreise liegen in Portugal bei 1,14 – 1,22 und damit leicht über den Preisen in Spanien.

Nach dem Gekurve von Gestern haben wir beschlossen, heute die Autobahn zu nehmen und bis kurz hinter Lissabon Strecke zu machen. Die meisten Autobahnen sind hier mit Zahlstationen versehen, wie wir sie auch aus Frankreich und Spanien kennen. Einige sind aber nur mit einer elektronischen Box oder Mautkarte zu befahren. Da wir bislang keine Autobahnen genutzt haben und das auch weiterhin nur in Ausnahmefällen machen wollen, meiden wir diese Strecken, da wir keine Lust haben uns das nötige Equipment zu beschaffen.

Die Strecke bis nach Lissabon verläuft entspannt aber auch ereignislos und kostet uns insgesamt rd. 33,-- Euro. Um Lissabon Richtung Süden zu verlassen, müssen wir über den Rio Tejo. Über diesen führt in ca. 70 Metern Höhe die „Ponte do 25 de Abril“, eine mächtige Hängebrücke (rd. 2.300 Meter lang).  Auf der linken Seite am Ende der Brücke steht eine riesige Christusstatue in segnender Pose (Sockel 82 m, Statue 28m). Wir fühlen uns an Rio de Janeiro erinnert.

Wir fahren Richtung Sesimbra von der Autobahn ab (von Lissabon bis hier kostenfrei) und kommen kurz  darauf auf eine Buckelstraße wie wir sie noch nie erlebt haben. Dabei sieht die Straße optisch gar nicht so schlecht aus. Die Teerdecke ist noch gar nicht so alt, aber die nächsten 10 km sind einfach dermaßen voller Bodenwellen und Buckel, dass es nur noch langsam weitergeht. Wir folgen einem Wegweiser zum Praia de Meco und landen an einem schönen Sandstrand.

Am Abend glitzern die Lichter der Küste von Cascais bis Lissabon.

Nach einer teilweise recht windigen Nacht ist heute Morgen der Himmel strahlend blau und wir können die Küste von Cascais, das auf der Höhe von Lissabon liegt, mit dem bloßen Auge erkennen. Da der Wind stark nachgelassen hat und es bei 14 Grad in der Sonne angenehm warm ist, frühstücken wir seit langem mal wieder draußen. Anschließend verbringen wir den Tag mit Strandspaziergang, Tagebuchschreiben und Steyrbasteln.

Die beiden kleinen Strandlokale haben sich gestern feingemacht und rechnen jetzt zum Wochenende wohl mit mehr Zulauf. Für uns ein Grund, ein wenig weiter Richtung Süden zu fahren. Ziel ist es, uns ein Stück vor Sines einen weiteren schönen Strandplatz auszusuchen. Aber erstmal müssen wir nach Setubal. Unser Fotoapparat, den wir erst vor einem Monat neu gekauft haben, hat nämlich den Geist aufgegeben. Das geht natürlich gar nicht. Unsere HP ohne Bilder – das wäre nicht gut!

Also suchen wir in Setubal einen Media Markt auf. Dort finden wir auch einen netten, gut englisch sprechenden Verkäufer, aber er kann unsere Kamera auch nicht zum Laufen bekommen. Also kaufen wir das gleiche Modell neu, denn es hat uns gut gefallen und hoffen, dass es länger durchhält als sein Vorgänger. Dann füllen wir unsere Vorräte bei L. auf und Ute ersteht bei einem Straßenhändler noch eine Tüte Quitten. Ganz wichtig, denn diese möchte sie als interessante Zutat zu ihren Gemüsepfannen nicht mehr missen (Danke Najib!!).

Wir fahren weiter um das lagunenartige Delta des Rio Sado. Auf jedem dritten Strommasten ist ein Storchennest und auf den abgeernteten Reisfeldern sehen wir etliche Störche. Entlang der Küste fahren wir am Rand des Naturschutzgebietes durch sandige Pinienwälder. Die bislang noch häufig vorkommenden Korkeichen wachsen hier nicht mehr.

 

Bei einem Hinweisschild auf die Praia da Alberta Nova biegen wir ab und fahren über eine schmale Straße Richtung Küste. Nach ein paar Kilometern geht die Teerstraße in eine sandige Piste mit Wellblechqualität über. Für unseren Steyr natürlich kein Problem. Später sehen wir, dass sich auch viele PKW-Fahrer von der schlechten Zufahrt nicht abhalten lassen.

Nach weiteren rd. 1,5 km erreichen wir den Strand, bzw. besser gesagt den in zwei Ebenen angelegten Parkplatz. Von hier führt eine Holztreppe den Dünenabbruch hinunter zum Strand. Außer uns hat sich noch ein portugiesisches Womo und ein Deutscher mit Mercedes Kastenwagen eingefunden. Ansonsten wird der Strand hier nur von Anglern besucht.

Wir haben einen wunderbaren Ausblick auf Meer und Strand und genießen unser Mittagessen in der Sonne vorm Steyr. Ein Strandspaziergang zeigt, dass es hier eine Menge Muscheln angespült werden – sogar große Schneckenhäuser. Leider überstehen diese aber nicht den „Steinwaschgang“ und kommen ziemlich zerschlagen aus den Fluten.

Heute haben wir einfach geniales Wetter! Bei 15 Grad frühstücken wir draußen in der Sonne – gefühlt ist es deutlich wärmer. Der Wind hat fast vollständig nachgelassen und so machen wir uns mit Badesachen auf zum Strand. Es ist herrlich hier die Sonne zu genießen – mit direktem Blick auf die Brandung, die in regelmäßigen Abständen große Wellen mit Donnergetöse an den Strand prallen lässt. Ganz mutig – und von der Sonne gut durchgewärmt – wagen wir uns ins Wasser. Allerdings nur bis zu den Knien – zu mehr reichen die Temperaturen echt nicht und die heftige Brandung löst auch Respekt aus.

Gestern Abend hat das portugiesische Womo den Platz verlassen und leider ein Paar Wanderschuhe vergessen. Am nächsten Morgen staunen wir nicht schlecht – es steht nur noch ein Schuh da. Ob da wohl ein Fuchs oder ein streunender Hund Sehnsucht nach einem Kauspielzeug hatte? Nun, aus Schaden wird man klug - auch wenn es glücklicherweise nicht unser eigener war - und wir nehmen uns vor, künftig noch besser auf unsere Sachen aufzupassen. Mal sehen, ob morgen der zweite Schuh auch weg  ist.

Ansonsten verläuft unser Tag sehr entspannt mit Muschelsuchen, lesen und Körperpflege. Bei dem guten Wetter und dem sichtgeschützten Stellplatz freuen wir uns über unsere Außendusche.

Außerdem „verbraten“ wir unser restliches Datenkontingent (ab morgen stellt uns 1+1 wieder 1 GB zur Verfügung; der Rest aus diesem Monat würde verfallen). Ute pflegt die Homepage und schreibt Mails. Thomas aktualisiert diverse PC-Programme. Am Nachmittag zieht leichte Bewölkung auf und wir beschließen uns morgen wieder auf den Weg zu machen.

 

Hier geht es direkt weiter zum Folgebericht 01.12. - 31.12.15 Portugal